Albatros von Helgoland bleibt wohl Single

NATUR Auf der Nordseeinsel befindet sich ein seltener Gast, allerdings ohne Weibchen

HELGOLAND dpa | Ein äußerst seltener Gast begeistert Ornithologen auf Helgoland: Ein Albatros hat der Insel Besuche abgestattet. Der eigentlich auf der Südhalbkugel der Erde heimische Schwarzbrauenalbatros sei im April an der Nordspitze und nun am Lummenfelsen gesehen worden, sagte Jochen Dierschke vom Institut für Vogelforschung.

Albatrosse sind in Europa nur sehr selten zu sehen. „In den vergangenen 30 Jahren wurden nur 121 Sichtkontakte verzeichnet“, sagte Dierschke. In ihre Heimat flögen solche Tiere kaum wieder. Bereits 2014 war im Abstand mehrerer Wochen ein Albatros auf Helgoland gesichtet worden. Dierschke geht davon aus, dass es sich um denselben Vogel handelt.

Auf Helgoland hat der Albatros drei Lieblingsplätze am Lummenfelsen und sucht stets die Nähe der Basstölpel-Kolonie. Manche Albatrosse kehrten über 40 Jahre hinweg stets an denselben Platz zurück. Überleben könne der Helgoländer Albatros auch fernab der Heimat, sagte Dierschke. Allerdings habe der Vogel hier keinen Brutpartner – er sei derzeit wohl der einzige seiner Art in Europa.