DREI FRAGEZEICHEN
: „Ein bisschen tapsig“

WIESO? In Japan wachsen die unzähligen Maskottchen den Behörden über den Kopf, einige Figuren mussten bereits gestrichen werden. Und in Deutschland?

taz: Herr Kalkbrenner, wie beliebt sind Maskottchen in Deutschland? Markus Kalkbrenner: Ich stelle jetzt seit 16 Jahren Kostüme für Maskottchen her und kann sagen, dass die Bestellungen stetig nachlassen. Vor drei, vier Jahren gab es hier nochmal einen ziemlichen Maskottchenhype, was Sportklubs betrifft. Der hat nun aber wieder stark nachgelassen. Ich stelle pro Jahr noch etwa 20 Figuren her.

Welche Kriterien sollte ein gutes Maskottchen erfüllen? Es muss natürlich ansprechend aussehen: einen voluminösen Körperumfang besitzen, ein bisschen knuffig, von den Füßen her ein bisschen tapsig sein – man sollte es halt gern mal richtig drücken wollen. Auch schauspielerisches Talent ist wichtig. Als Figur sollte man mit den Leuten umgehen, spontan reagieren können, um dem Kostüm ein bisschen Leben einzuhauchen. Das Ding ist unheimlich ausladend, man muss sehr weitläufige Bewegungen machen, damit sie nach außen sichtbar sind.

Gibt es besonders beliebte Figuren in Ihrem Repertoire? Das variiert stark. Für Firmen stelle ich häufig Gegenstände wie Getränke- oder Konservendosen her. Auch eine laufende Küche und ein Ei waren schon dabei. Manche Hersteller ziehen humanoide Figuren vor, ich persönlich präferiere Tiere. Der Pandabär ist gerade im Kommen, auch der Löwe und das Känguru sind recht beliebt. Trotzdem werden unsere Maskottchen leider immer seltener ausgeliehen: Die Konkurrenz aus China greift mittlerweile viele Aufträge ab. INTERVIEW: CZ

■ Markus Kalkbrenner baut und verleiht seit 16 Jahren Maskottchenkostüme