Schwarzer Rand

Innenbehörde: Aufklärung über Satanismus zu gering. Fünf bis sieben satanistische Gruppen in der Stadt

Ursula Caberta, Leiterin der Arbeitsgruppe Scientology in der Innenbehörde, bemängelte gestern die unzureichende Aufklärung über Satanismus an Hamburger Schulen. „Es gibt ein Defizit in der Auseinandersetzung mit den Gefahren“, mahnte Caberta. Zudem sei die Bereitschaft der Lehrer, sich dem Thema zu stellen, „viel zu gering“. Caberta stellte gestern das Buch „Satanismus in Deutschland“ vor, das zur Aufklärung beitragen soll.

Laut dessen Autor Rainer Fromm gibt es fünf bis sieben satanistische Gruppen in der Hansestadt. Fromm rügte, dass die Präventionsarbeit an der eigentlichen Szene vorbei ziele. Es sei ein Fehlschluss, schwarz gekleidete Jugendliche aus der Gothic –Szene als Satanisten zu diffamieren. Die Klischeevorstellungen gingen oft an der Realität vorbei. Eine Aussteigerin aus Niedersachsen berichtete, dass sie über einen Volkshochschulkurs „Bioenergetik und Meditation“ in eine satanistische Sekte hineingeraten sei.

Für problematisch hält Fromm es jedoch, dass Satanisten offenbar auch auf Gothic-Musikfestivals und im Internet versuchen, „an Jugendliche anzudocken“. Neben Rechtsextremisten gebe es in der sehr heterogenen Szene auch Pseudosatanisten, die den Satanismus „als Überbau für Gewaltphantasien verwenden“. Dabei komme es zu Vergewaltigungen und Kinderschändung. Sarah Kalagi