Am Strich sparen

SCHLUSS „FAZ“ kürzt Comicserien weg, so ein Medienbericht

Die Veröffentlichung in der „FAZ“ half in Deutschland, das Genre der Graphic Novel zu etablieren

Im Zuge ihres Sparkurses kürzt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) nun auch ihre Comicserien ein. Das berichtet der Tagesspiegel in seiner Sonntagsausgabe. Damit fällt ein Platz weg, der gezielt Comiczeichnern aus Deutschland einen Platz bot – darunter „Strizz“-Zeichner Volker Reiche, Nicolas Mahler, Flix oder den mehrfach ausgezeichneten Reinhard Kleist. Letzterer wird am Donnerstag die finale Folge seiner Reihe „Der Traum von Olympia“ in der FAZ veröffentlichen, danach soll nach 14 Jahren Schluss sein mit Bildgeschichten in der Frankfurter Traditionszeitung.

Da die Zeichner mehrere hundert Euro pro Folge erhalten hätten, könne mit der Streichung „ein signifikanter Betrag eingespart werden“, zitiert der Tagesspiegel den zuständigen FAZ-Redakteur Andreas Platthaus.

Die Veröffentlichung in der renommierten FAZ half in Deutschland zweifellos, das Genre der Graphic Novel zu etablieren – und Resentiments gegenüber Bildgeschichten abzubauen. Viele Comiczeichner, die hier veröffentlichten, kamen wenig später auch mit Büchern auf den Markt. Andere Zeitungen zogen mit ähnlichen Comicprojekten nach – häufig wurden aber auch diese bereits wieder eingestellt.

Im September war bekannt geworden, dass die FAZ in den kommenden drei Jahren 200 Stellen in Verlag und Redaktion abbauen und damit bis 2017 jährlich mehr als 20 Millionen Euro einsparen will. Aktuell sind dort 900 Menschen beschäftigt, darunter 400 fest angestellte Redakteure.

Bereits im Mai hatte die FAZ einräumen müssen, 2013 ein Minus im „mittleren einstelligen Millionenbereich“ eingefahren zu haben. MLA