Was tun in Hamburg?
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■ Mi, 22. 4., 19 Uhr, HfMT Hamburg, Ex-HCU-Gebäude, Hebebrandstraße

Willkommenskultur

So geht Willkommenskultur: Derzeit zieht die Hochschule für Musik und Theater in die ehemaligen Räumlichkeiten der HCU in der Barmbeker Hebebrandstraße. Direkt nebenan leben 450 alleinstehende Männer, vor allem politische Flüchtlinge und Asylsuchende aus aller Welt. Zum Einzug lädt der Studiengang Jazz sie zur Feier der gemeinsamen Nachbarschaft und zum Kennenlernen ein. Auch musikalisch wird auf dem Konzert scheinbar Unverbundenes verknüpft: Zu Gast ist der syrische Musiker Ibrahim Keivo, der sich der Volksmusik widmet und unter anderem armenische, kurdische und türkische Traditionen integriert.

■ Sa, 18. 4., 18 bis 21 Uhr, Gedenkstätte Bullenhuser Damm

Kontaktstudium

Auch im Rahmen der „Langen Nacht der Museen“ gibt es am Samstag die Möglichkeit zum Kontakt zwischen Besuchern der Langen Nacht und Geflüchteten: Studierende des Bachelor-Studiengangs Expressive Arts in Social Transformation an der Medical School Hamburg laden zur künstlerischen Begegnungsaktion „People who want to find their way“. Der Abend in der Gedenkstätte Bullenhuser Damm steht unter dem Motto „Menschen auf der Flucht“: Ein „Listening Project“ zum Beispiel eröffnet einen „experimentellen Raum“, in dem sich die Kunst des Zuhörens erlernen lassen soll.

■ So, 19. 4., 20 Uhr Golem + Mi, 22. 4., 20 Uhr, Kampnagel

Lange her

Nach längerer Abstinenz meldet sich die Reihe „Die Untüchtigen“ mit zwei Veranstaltungen zurück. Am Sonntag wird im Golem der von Hanno Plass herausgegebene Sammelband „Klasse – Geschichte – Bewusstsein. Was bleibt von Georg Lukács’ Theorie?“ (Verbrecher Verlag, 320 S., 20 Euro) präsentiert, der mit Beiträgen unter anderem von Detlev Claussen, Roger Behrens, Veith Selk und Bastian Bredtmann fragt, wie aktuell die Essaysammlung „Geschichte und Klassenbewusstsein“ des ungarischen Marxisten heute noch ist.

 Am Mittwoch wird dann mit Lesung, Musik, einer Ausstellung und einer Podiumsdiskussion gefragt, wie 38 Jahre nach der „Nacht von Stammheim“ mit der Geschichte der RAF umgegangen werden könnte, „wenn sie nicht dem Zwang unterliegen würde, sie vom Geschichtsprozess der BRD abzuspalten, als Unfall zu betrachten und auf jeden Fall für grundlos zu erklären“, so die Ankündigung. Auf dem Podium sitzen unter anderem Ex-RAF-Mitglied Karl-Heinz Dellwo und Gudrun Ensslins Sohn Felix.

■ Mi, 22. 4. bis Mo, 27. 4., diverse Orte, www.lesen-ohne-atomstrom.de

Weiterhin Gegenwind

Der Gegenwind wehte dann doch zu stark. „Mittlerweile haben sich andere Lesefestivals in Hamburg etabliert“, begründete Vattenfall-Manager Pieter Wasmuth vor zwei Jahren das Ende der „Vattenfall Lesetage“. In den Jahren zuvor hatten bis zu drei Literaturfestivals gegen die vom Stromunternehmen gesponserten und veranstalteten Lesetage protestiert und das Engagement als „Greenwashing“ kritisiert.

 Die „Erneuerbaren Lesetage – Lesen ohne Atomstrom“ haben sich entschieden, weiterzumachen und weiterhin für den Ausstieg aus dem Atomstrom zu werben. Zum fünften Mal finden sie nun statt, es lesen und diskutieren unter anderem Vandana Shiva, Anna Thalbach. Dennis Meadows, Christian Redl, Gregor Gysi und Marc Elsberg. Bei allen Veranstaltungen ist der Eintritt frei, es gibt keine Karten, aber auch keine Möglichkeit, Plätze zu reservieren.  MATT