Was tun in Hamburg?
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■ Sa, 11. 4., Thalia Gaußstraße, Gaußstraße 190

Diktatorengattinen

Es sind drei rüstige Damen, die hier auf einer Pressekonferenz aufeinandertreffen: Margot Honecker, Imelda Marcos und Leila Ben Ali. Verfilmt werden soll ihr Leben als Diktatorengattinnen. Dass sie ein so schlechtes Image haben, verstehen sie nicht und beginnen zu plaudern wie die nette Dame aus der Nachbarschaft. Sie erzählen von Partys bei Stalin, Handküssen von Mao und Geschenken von Castro. Oder von Mordanschlägen und Aufständen – notwendige Übel, weil der Freiheitswille des Volkes nun mal völlig überbewertet werde. Aber dann lösen kleinste Missverständnisse des Dolmetschers politische Verwerfungen aus und zwischen den Frauen entspinnt sich ein Wettstreit des Monströsen. Am heutigen Samstagabend bringt Friederike Harmstorf Theresia Walsers bitterböse Komödie „Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel“ im Thalia in der Gaußstraße auf die Garagenbühne.

■ Di, 14. 4., 20.15 Uhr, Mathilde, Bogenstraße 5

Diktatorenquartett

Auch im Literaturcafé „Mathilde“ geht es am Dienstag um Diktatoren: André Bohnwagner, Viktor Hacker, Jan Turner und Thomas Nast treten beim „Dikatorenquartett“ mit selbst gewählten Diktatoren gegeneinander an: Zu hören sind dann Texte von und über Despoten, verglichen werden ihre schlechten ebenso wie ihre guten Taten. Und am Ende wird der Sieger ermittelt. Preise bekommt der natürlich keine, schließlich ist er längst tot.

■ Mi, 15. 4., 17.30 Uhr, Bushaltestelle Neugrabener Heideweg

Lageralltag

Sie waren die letzten überlebenden Frauen des Lagers Neugraben, eines von 86 Außenlagern des Konzentrationslagers Neuengamme. Am 15. April 1945 wurden sie von englischen Truppen im KZ Bergen-Belsen befreit. Am Mittwoch lädt der Freundeskreis der KZ-Gedenkstätte Neuengamme aus diesem Anlass zum „Abendspaziergang in die Vergangenheit“. Heiner Schultz berichtet vom Lageralltag, der Zwangsarbeit der rund 500 jüdischen Frauen in Neugraben und Umgebung sowie vom Lagerkomplex des ehemaligen Brückenbaulagers.

■ Do, 16. 4., 19.30 Uhr, „MS Hedi“, Landungsbrücken (Zustieg stündlich)

Massenkaraoke

Klassisch sieht Karaoke so aus: mehr oder meist weniger begabte AmateurinterpretInnen stolpern Texten nach, die über Bildschirme laufen, im ebenfalls mehr, meist weniger begabten Publikum fremdschämt man sich. Ähnlich das klassische Popkonzert: Alle singen mehr oder meist weniger den richtigen Text, aber nur einer bekommt das Mikrofon. Massenkaraoke bringt beides zusammen: Alle singen, auf der Bühne stehen vier bis sechs Jungs mit Instrumenten, die all die Songs aus der Rock- und Popgeschichte spielen können. Fünf Stunden lang wird das am Donnerstag auf der „MS Hedi“ so gehen.

■ Fr, 17. 4., 20 Uhr, Hafenklang, Große Elbstraße 84

Urgewaltig

Zum fünften Mal zelebriert das von Vintage-Ikone Christian Smukal organisierte „Droneburg“-Festival all die vornehmlich mit der Stromgitarre gemalten, schweren, zähen und gewaltigen Bilder von „gefährlicher Regungslosigkeit und gedrosselter Urgewalt“ (Smukal). Zu hören sind sechs Bands: Celeste, Year of No Light, Monarch!, The Moth, Shaktyor und Ur.  MATT