Wochenübersicht: Konzert: Thomas Mauch hört auf den Sound der Stadt
Während man zum Jahreswechsel an der Bahnsteigkante von Pop darauf wartet, welche Sau wohl diese Saison durchs Trenddorf getrieben wird (ich schlage mal olympisch gestimmt und in seliger Erinnerung an den televisionär von uns gegangenen Hitparadenonkel Dieter Thomas Heck chinesischen Cantopop vor), kann man sich ja auch die Zeit mit historischen Flashbacks vertreiben. Die haben allemal den Vorteil, dass man sich da gar nicht entscheiden muss, da hängen keine weiteren Leben mehr von ab, das ist Geschichte, abgearbeitet, durchgeknetet. Die meisten, da tot, belästigen einen noch nicht einmal mit Neuvorstellungen. Die Lieder aber bleiben. Diese Woche ist es der Dienstag, der 8. Januar, an dem man sich erinnern muss: am 8. Januar 1935 wurde in Tupelo Elvis Presley geboren, der „war ein US-amerikanischer Sänger und Schauspieler, der aufgrund seines immensen und dauerhaften Erfolges den Beinamen King bzw. King of Rock ’n’ Roll erhielt“, wie es der Wiki-Eintrag in eindringlicher Nüchternheit schildert (an dem Abend ehrt ihn Preslisa im Monkey Club an der Ukulele), und am 8. Januar 1947 kam auch David Robert Heyward-Jones auf die Welt, der als David Bowie den Chamäleonpop erfand (in der Zyankali-Bar schaut man sich an dem Abend Bowie-Konzertfilme an). Am Dienstag unterhalten sich im Burger auch Bernd Jestram und Ronald Lippok von Tarwater bei Radio Hochsee über Syd Barrett (der am 6. Januar 1946 geboren wurde), der mit seinem Leben dafür einstand, dass psychedelisches Musikmachen mit seinen gewollten Realitätsverlusten ganz schön die Psyche zerrütten kann. Aber natürlich waren Pink Floyd nach dem Rauswurf von Barrett nur noch ein Zehntel wert. Zurück ins Leben findet man mit Bardukha, streng akustische Balkanempfindungen aus Island. Ohne Rock. Trotzdem heftig. Am Samstag im Burger.
Bardukha: Kaffee Burger, Sa., 21 Uhr. 7 €
Preslisa: Monkey Club, Di., 22 Uhr
Bowie-Filme: Zyankali-Bar, Di., 20 Uhr
Hochsee-Abend Syd Barrett: Kaffee Burger, Di, 20.30 Uhr
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