Iss nicht so schnell!!!
: Schneckentreffen

Sie haben die Schnecke als ihr Wappentier gewählt, die Kämpfer von Slowfood. Dabei geht es bei dieser Bewegung nicht darum, so langsam zu essen, wie Mutti es früher immer wollte, sondern vielmehr darum, Nahrung mit Bedacht zu sich zu nehmen.

Slowfood will eine Alternative aufzeigen zur weit verbreiteten Einstellung, dass Erdbeeren im Januar ein Muss für den zivilisierten Menschen sind. Sie setzen auf regionale Produkte, auf alte Sorten, die vom Markt zu verschwinden drohen, und auf Lebensmittel, die dann auf den Tisch kommen, wenn sie Saison haben. Also nichts gegen Erdbeeren, aber dann doch bitte im Sommer und am besten vom Erdbeerfeld in der Umgebung.

Essen ist so nicht einfach nur Nahrungsaufnahme, sondern ein politischer Akt, den es aktiv zu gestalten gilt. Denn durch einen bewussten Umgang mit Nahrungsmitteln kann der Verbraucher artgerechte Viehzucht fördern, das traditionelle Lebensmittelhandwerk am Leben erhalten und dabei die regionale Geschmacksvielfalt erhalten. Entstanden ist die Slowfood-Bewegung übrigens aus einer Bürgerinitiative, die sich gegen den Bau eines Hamburger-Restaurants mitten in der Altstadt von Rom einsetzte. Die Piazza di Spagna wurde zu einer großen Tafel umgewandelt und auf den Tisch kamen hausgemachte Leckereien mit Tradition. Inzwischen ist die Slowfood-Bewegung sogar nach Ostafrika übergeschwappt, hier soll unter anderem der Anbau von traditionellen Heilpflanzen gefördert werden. CAO

Dienstag, 19.30 Uhr; Bandonion