Moratorium für Zwei-Säulen-Modell gefordert

Nach der erfolgreichen Gemeinschaftsschulen-Volksinitiative, soll es jetzt im Herbst zu einem Volksbegehren kommen

Die Hamburger Volksinitiative „Eine Schule für Alle“, die für ein eingleisiges Gemeinschaftsschul-Modell eintritt, hat gefordert, dass die Planungen zu dem zweigleisigen Stadtteilschul-Modell des Hamburger Senats gestoppt werden. Bis zum vergangenen Wochenende hatte die Initiative insgesamt 15.342 Unterschriften für das Modell gesammelt. „Nicht nur die Bevölkerung, auch die pädagogische Fachwelt in Hamburg ist auf unserer Seite“, sagte Klaus Bullan, Sprecher der Initiative und Vorsitzender der GEW Hamburg. „Die erziehungswissenschaftliche Fakultät der Universität Hamburg steht geschlossen hinter uns.“

Die Hamburger Behörde für Bildung und Sport sieht dennoch keinen Handlungsbedarf in der Sache. Es gebe einen bürgerschaftlichen Auftrag zur Einführung der Stadtteilschule bis zum 1. August 2009, dieser werde auch umgesetzt, sagte ein Sprecher der Behörde. Der breite Zuspruch und das rege Interesse, das die Stadt aus der gesamten Republik zu ihrem Modell erhalte, spreche zudem für sich.

Doch auch die Volksinitiative hat zahlreiche Unterstützer in Hamburg. Neben dem Deutschen Gewerkschaftsbund und der Partei Die Linke zählen unter anderem auch die GAL-Bürgerschaftsfraktion, Eltern-, Lehrer- und SchülerInnenkammer sowie der Kinderschutzbund zu den Befürwortern der Initiative.

Im September 2008 soll nun ein Volksbegehren zur Gemeinschaftsschule durchgeführt werden. Die Bedingung: In den kommenden drei Wochen müssen 61.000 Stimmen von HamburgerInnen gesammelt werden, die das Anliegen unterstützen. CGI