unterm strich
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Es deutete sich ja gestern schon an, nun ist es tatsächlich eingetreten: Der Tarifkonflikt zwischen den Filmstudios und den amerikanischen Drehbuchautoren hat zur Absage der Golden-Globe-Gala geführt. Nachdem die 70 für Preise nominierten Schauspieler aus Solidarität mit den Autoren angekündigt hatten, sie würden der Feier fernbleiben, hat der Veranstalter, der Verband der Auslandspresse (HFPA), die Gala abgesagt. Was einer gewissen Ironie nicht entbehrt, ist doch einer der Gründe für die stagnierenden Autorenhonorare der Umstand, dass die Gagen der Hollywoodstars in den vergangenen Jahren enorm angestiegen sind. Auch die meisten der gesellschaftlich wichtigen Partys in der Globe-Nacht von Studios und TV-Anstalten wie Warner oder HBO wurden abgesagt, berichtete das Fachblatt Variety. Die Preise sollen nun bei einer Pressekonferenz verliehen werden. Ob sich dort einer der Stars zeigt, gilt als äußerst zweifelhaft. Die Golden Globes gelten als Seismograf für die Verleihung der Oscars am 25. Februar. Sollten sich Autoren und Filmstudios bis dahin nicht geeinigt haben, dürften diese ebenfalls ausfallen.

Schaut man sich den Konflikt als große Fernsehserie an, fällt aber gegenwärtig die Parallelhandlung ins Auge, die sich rund um Tom Cruise und das Studio United Artists (UA) abspielt. Denn UA ist das erste Studio, das sich mit seinen Autoren geeinigt hat – auf einen sogenannten Interimsdeal, dessen Details nicht veröffentlicht wurden, der es aber United Artists erlaubt, „Valkyrie“, den großen WK-II-Schocker mit Tom Cruise als Graf Schenk von Stauffenberg, fertigzustellen. Eine Schlachtszene muss noch nachgedreht werden. Cruise hält 35 Prozent an UA und soll in kreativen Dingen ein Recht auf das letzte Wort haben. Was gut mit einem Buch zusammenpasst, das in den USA gerade für Furore sorgt: Der Prominentenbiograf Andrew Morton hat nämlich die Lebensgeschichte von Cruise recherchiert und behauptet, dieser sei nicht einfach Scientology-Mitglied, sondern stellvertretender Chef der Sekte. Das Kind, das seine neue Frau Katie Holmes bekommen hat, soll mit gefrorenem Sperma des Scientology-Gründers L. Ron Hubbard gezeugt worden sein. Und Nicole Kidman, Exfrau von Cruise und die Einzige, die Bescheid wisse, werde mit geheimen Sexvideos erpresst.

Kidman ist übrigens, wie gestern alle Nachrichtenagenturen meldeten, schwanger. Sie ist jetzt mit dem Countrysänger Keith Urban verheiratet.