galerienspiegel:
Nir Alon – The state of things: Fragile Reste gebrauchter Möbel, in kaum glaubhaften Ensembles scheinbar gegen die Schwerkraft ausbalanciert und mit wie vergessen gesetzten Glühbirnen ausgeleuchtet, bilden schwebende Rauminstallationen. Es sind flüchtige Skulpturen, die kurz vor oder kurz nach einer Katastrophe fixiert, nur Indizien anbieten für mögliche Geschichten. Dass der Künstler Israeli ist, ist dabei nur ein Moment der Erzählung, die ebenso politisch werden könnte wie fröhlich dadaistisch – was ja im historisch verzweifelten Witz dann auch eine klar balancierte Position wäre.
Tinderbox, Contemporary Art, Billwerder Neuer Deich 72, Di–Fr 10–18, Sa 11–15 Uhr. Bis 22. Februar
Tina Kaempe & Annika Kahrs – Denkmäler werden von Siegern erbaut: In Verwunderung über scheinbare Ähnlichkeiten des Blicks auf jeweils gefundene Einschätzungen des Vergangenen treffen sich Film und Malerei und finden zu einem gemeinsam erarbeiteten poetischen Actionfilm.
Hinterconti, Marktstraße 40A, 12. + 13. Januar 13–19 Uhr, 14. Januar 12–15.30 Uhr
Wessen Geschichte: Welche Form von kollektiver Identität lassen die nachhaltigen Umbrüche in Osteuropa, Asien und Lateinamerika noch zu? Neun Künstler, Künstlerinnen und Künstlerpaare vergewissern sich im Großen oder Kleinen der Geschichten ihres Landes und thematisieren außerdem Aspekte der deutschen Geschichte. Dazu wird im Untergeschoss eine eigens erstellte Inszenierung des in Kanada lebenden Documenta-12-Teilnehmers Luis Jacob gezeigt: Das „Habitat“ mit seinem Bilderfries assoziativer Motiv-Alben ist ein sechsteiliger Lebensraum, in dem mehrschichtiges Verhalten auch praktiziert werden soll.
Kunstverein, Klosterwall 23. Di–So 11–18 Uhr, Do bis 21 Uhr. Bis 23. März
Gudrun Piper – zum 90.: Ordnung, rationale Harmonie und Reduktion: Ihr ganzes Leben widmet die Künstlerin den Variationen des Quadratischen in konstruktiv-konkreter Malerei. Die in Wedel lebende Jubilarin wurde 1917 in Kobe geboren. So hatte auch der Geist stiller japanischer Präzision einen ästhetischen Einfluss auf die von 1953 bis 2000 zusammen mit Max Hermann Mahlmann entwickelte Farb- und Formwelt, in deren Gesetzmäßigkeiten Piper ein geradezu meditatives spirituelles Prinzip erkennt.
Eröffnung: Donnerstag, 17. Januar, 19 Uhr, Galerie Renate Kammer, Münzplatz 11, Di–Fr 12–18, Sa 11–15 Uhr. Bis 16. Februar
Gute Aussichten: Zum vierten Mal wird das bundesweite Nachwuchsförderungsprojekt in Hamburg dokumentiert. Mit 200 Einzelwerken, zwei Rauminstallationen, vier Büchern, zwei DVDs, zwei Magazinen sowie einer Zeitung gibt die Ausstellung mit den aus 83 Einreichungen ermittelten elf Gewinnerinnen und Gewinnern einen guten Einblick in die aktuelle Produktion junger Fotografie an deutschen Hochschulen und Universitäten.
Eröffnung: Donnerstag, 17. Januar, 19 Uhr, Haus der Photographie, Deichtorhallen, Di–So 11–18 Uhr. Bis 24. Februar HAJO SCHIFF
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