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kritik der anderen anlässlich der letzten etappe der nahostreise von bush

Der Independent (London) schreibt: Bush beendet seine Nahostreise als Gast der saudischen Königsfamilie in Riad. Dies ist die schlimmste Tyrannei in der Region, eine Bande folternder Ganoven. Und Bush wird süße Worte der Liebe und der Freundschaft wispern. (Und er wird ihnen Waffen für 20 Milliarden Dollar verkaufen, wenn er schon mal da ist.) Warum? Ein Grund ist, dass sie auf dem größten Ölfass der Erde sitzen. Solange die USA nicht ihre Abhängigkeit vom Nahost-Erdöl überwinden, werden sie die Region immer nur als gigantische Tankstelle betrachten – mit einem freundlich gesinnten Israel, das ängstlich über die Pumpen wacht.

Die linksliberale Budapester Tageszeitung Népszabadság setzt nach: Bush war zu vorsichtig, um in Hinblick auf die vertracktesten Aspekte dieses Konflikts irgendeine neue Idee zu entwickeln. Nicht einmal dazu war er imstande, die israelische Armee dazu aufzufordern, die Einschränkung der Bewegungsfreiheit der Palästinenser im Westjordanland zu lockern. Dabei wäre dies eine unabdingbare Voraussetzung für eine normale wirtschaftliche Tätigkeit und für das Wachstum, und Palästinenserpräsident Abbas hatte ihn ausdrücklich darum gebeten, dies anzusprechen. Stattdessen gelangte – kaum hatte Bush Ramallah verlassen – jede Straßensperre wieder an ihren Platz.

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