daily dope (250)
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Der österreichische Doping-Chefermittler Arnold Riebenbauer hat in der Affäre um die Blutbank in Wien den Doping- Verdacht gegen deutsche Wintersportler nicht bestätigt. „Dazu kann ich keine Auskunft geben. Nach meinen Informationen sind neben Radsportlern auch Leichtathleten betroffen“, sagte er am Mittwoch. Der Kärntner Richter war nach dem österreichischen Dopingskandal bei den Olympischen Spielen in Turin mit einer unabhängigen Untersuchung beauftragt worden. Nach ARD-Informationen sollen mindestens 30 Sportler die Dienste der Wiener Blutbank genutzt haben, zwei Drittel der Athleten komme nach Angaben des Senders aus Deutschland. Anhaltspunkte dafür, dass der Deutsche Ski-Verband eine aktive Rolle in der Blutbank-Affäre gespielt hat, gibt es nach ARD-Angaben nicht. „Es gibt zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine Veranlassung, anzunehmen, dass der DSV Blutdoping von Sportlern unterstützt, geschweige denn Athleten selbst nach Wien geschickt hat“, erklärte ARD-Sprecher Seppelt. Der medizinische Leiter der ins Zwielicht geratenen Wiener Blutplasma-Firma Humanplasma hat derweil alle gegen das Unternehmen gerichteten Anschuldigungen zurückgewiesen. „Seit Bekanntwerden der Vorwürfe war noch kein einziger Ermittler bei uns, weder die Kriminalpolizei noch ein Drogenfahnder“, sagte Lothar Baumgartner. Im Zusammenhang mit Blutdoping habe er lediglich einmal Kontakt zu den Behörden gehabt. Peter Danckert, der Vorsitzende des Bundestags-Sportausschusses, sagte gestern, das Schwierige sei, „aus Gerüchten Fakten zu machen“, doch noch immer liegen keine Namen von deutschen Wintersportlern vor, die Blutdoping betrieben haben sollen. DPA, TAZ