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■ taz-Leser geben Roland Koch keine ChanceStimmenfang im rechten Lager

betr.: „Einer Regierungschefin nicht würdig“, taz vom 14. 1. 08

Ich habe in meiner Jugend einige Jahre ehrenamtlich in der katholischen, evangelischen und ökumenischen Jugendarbeit gearbeitet, einige Jahre als Betreuer im Jugendstrafvollzug, später als ehrenamtlicher Bewährungshelfer für jugendliche Straftäter und mit jugendlichen „deutschen“ Straftätern zusammengelebt. Zusammengerechnet kommen zwei Jahrzehnte zusammen, in denen ich mich mit der Problematik „Gewalt bei Kindern und Jugendlichen“ intensiv auseinandergesetzt und versucht habe, diese einzudämmen.

Von daher sei mir ein hartes Urteil erlaubt: Herrn Kochs „Gedanken“ bewirken exakt das Gegenteil: Sie würden sogar zu einem Anwachsen dieser Gewalt führen. Wenn Herr Koch die Themen „Ausländer“ bzw. „ausländische Jugendgewalt“ in die Medien bringt, geht es ihm nicht um Problemlösung und Eindämmen der Kriminalität, sondern alleinig um Stimmenfang im rechten und Bild-Zeitungs-Lager. Seine Bilanz in Hessen ist erschütternd: Wie wäre es Herr Koch, wenn Sie sich gleich nach einem Ihrer „erfolgreichen Ausländer-Wahlkämpfe“ genauso intensiv um Gewaltprävention, Sozialarbeiter, Richter und Polizisten bemüht hätten, statt diese Arbeitsstellen immer weiter abgebaut zu haben? KURT LENNARTZ, Aachen

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