Das große Knuddeln

Auf der Suche nach dem Prinzen – und überall nur Frösche. Ein Krimi, der auch Meditation über die Sehnsucht ist

Ganz Berlin sehnt sich nach Nähe. Weil Gastwirt Sputnik (Jaecki Schwarz) zu allererst Geschäftsmann ist, bedient er die Sehnsuchtsnachfrage des Marktes – und zelebriert im Hinterraum seiner Kneipe Kuschelpartys. Auch die Stammkundschaft von der Polizei schaut unverbindlich vorbei. Ermittlerin Verena (Maja Maranow) findet das große Knuddeln sogar ganz schön, doch Kollege Otto (Florian Martens) geht gleich zum Fummeln über. Das geht gar nicht.

Die beiden Bullen haben sowieso etwas anderes vor: Eine junge Frau wurde ermordet, und offensichtlich unterhielt sie vor ihrem Ableben zärtliche und sexuelle Kontakte gleich zu einer ganzen Reihe von Männern – etwa zu einem erotisch unbedarften Studenten, einem Exknacki und einem Physiotherapeuten. Wie es eine Kommilitonin ausdrückt: Die Tote war auf der Suche nach ihrem Prinzen –und schlief dafür mit allerlei Fröschen.

Regisseur Markus Imboden, Spezialist für seelische Schräglagen und deren kriminologische Folgen, berichtet hier von Kuschelpartys, Massagepraxen, Speed-Date-Cafés und verwandelt diese angenehm unvoyeuristische Episode vom „Starken Team“ so in ein etwas anderes Täterrätsel: eine Meditation über Sehnsucht und Verlangen. CBU

„Ein starkes Team: Hungrige Seelen“, Sa., 20.15 Uhr, ZDF