heute in bremen
: „Der Bremer Sommer wird heiß“

Die Wahrheit über das Wetter an der Weser: Präsentiert vom Deutschen Wetterdienst

taz: Gefühlt regnet es in Bremen ständig – stimmt das aus meteorologischer Sicht?

Hans-Joachim Heinemann, Deutscher Wetterdienst Hamburg: Nun, wir haben hier 190 Regentage im Jahr gemessen. Unser Wetter in Norddeutschland kommt eben zu 80 Prozent aus dem Westen und ist daher sehr feucht. Das normale Bremer Wetter ist tatsächlich eher grau. Aber es scheint gelegentlich auch die Sonne – im Sommer sogar häufiger als früher.

Heißt das, Bremen ist das Regenloch Deutschlands?

Nein, keineswegs. Im Mittelgebirgsraum regnet es viel öfter. Im Norden ziehen Regenwolken wegen des starken Windes oft sehr schnell weiter. Gibt es dagegen Berge, regnet es sich dort ab.

Wie ist der Klimawandel in Bremen zu spüren?

Die Jahrestemperatur ist im Durchschnitt um ein Grad Celsius gestiegen. Und wärmere Luft kann mehr Wasserdampf speichern. Das bedeutet, dass es im Winter weniger schneien und noch mehr regnen wird. Die Sommer werden dafür trockener und heißer.

Müssen wir uns vor Überflutungen schützen?

Das ist ein wichtiges Thema für Norddeutschland. Das Problem ist, dass der Meeresspiegel durch die Eisschmelze um circa 80 Zentimeter ansteigen wird. Das müssen unsere Deichbauer im Auge behalten.

Also sollten wir Gummistiefel kaufen?

Das ist immer gut. Aber uns, also diejenigen, die jetzt schon geboren sind, wird das vermutlich nicht mehr betreffen. Langfristig müssen wir die Umwelt schützen, sprich für einen geringeren Kohlendioxid-Ausstoß sorgen.

Interview: Maja Hoock

Vortrag „Überblick über das Klima von Bremen“: 18 Uhr, Roter Salon im Hafenmuseum (Speicher XI)