Volkszählung kommt

Zensus wird vorbereitet. Befragt werden mehr als 2 Millionen Menschen und alle Wohnungseigentümer

BERLIN afp/taz ■ Die Vorbereitung der nächsten Volkszählung 2011 geht in ihre konkrete Phase. Bereits ab April werden 80 Millionen Daten aus den Melderegistern und 35 Millionen Daten der Bundesagentur für Arbeit sowie weitere Daten aus dem Register der öffentlichen Arbeitgeber erfasst. Dies teilte das Statistischen Bundesamt gestern in Berlin mit.

Mit der Volkszählung reiht sich Deutschland wieder in den Zyklus der Europäischen Union (EU) ein, der alle zehn Jahre eine Erhebung vorsieht. In der alten Bundesrepublik war zuletzt 1987, in der DDR 1981 gezählt worden. Die Daten wurden seither mit vermutlich hoher Fehlerquote nur fortgeschrieben. Die letzte Wohn- und Gebäudezählung gab es 1995.

Anders als früher werden 2011 nicht mehr alle Einwohner befragt. Um Ungenauigkeiten in den Melderegistern zu erkennen, werden in Stichproben 2,5 Millionen bis 3,5 Millionen Haushalte durch Interviewer befragt. Das sind 7 bis 9 Prozent der Bevölkerung.

Zusätzlich werden alle 17,5 Millionen Wohnungseigentümer schriftlich befragt. Für Gebäude und Wohnung gibt es bislang kein Register. Die Befragten unterliegen einer Auskunftspflicht und können im Fall der Weigerung auch mit Sanktionen belegt werden. Die Kosten der neuen Zählung werden auf 500 Millionen Euro geschätzt. Das wäre nur ein Drittel der Kosten früherer Zählungen.

Die Statistiker betonen, dass beim Zensus der Datenschutz oberste Priorität hat. Alle unter das Statistikgeheimnis fallenden Angaben dürften auch nicht zur Strafverfolgung oder von den bundesdeutschen Finanzbehörden herangezogen werden.