Ernährung und Propaganda: Kanonen statt Butter
Noch bis zum 1. März ist in der Staats- und Universitätsbibliothek Bremen eine Ausstellung zur Rolle der Ernährung in der Propaganda des Dritten Reiches zu sehen. Die Ausstellung kommt aus dem Kieler Stadt- und Schifffahrtsmuseum und zeigt die ideologischen und ernährungspolitischen Grundlagen, die Lebens- und Versorgungssituation in Deutschland von 1933 bis 1945 bestimmten.
Deutschland sollte vom Lebensmittelimport unabhängig gemacht werden, schon lange vor Kriegsbeginn wurde dieses Ziel mit massiver Propaganda unterstützt. Um das zu erreichen, musste die Produktion gesteigert und der Verbrauch dabei reduziert werden. Die Exponate, darunter Plakate und Kochbücher, zeigen auf anschauliche Art und Weise, wie das „Dritte Reich“ im Alltag aussah und mit welchen Mitteln versucht wurde, die Menschen davon zu überzeugen, ihr Leben der Kriegswirtschaft unterzuordnen. Die von der Wehrmacht besetzten Gebiete im Osten wurden systematisch ausgeplündert, auch um die Versorgung mit Nahrungsmitteln zu sichern. Für die dem nationalsozialistischen Weltbild entsprechend als „minderwertig“ eingestuften Bevölkerungsgruppen bedeutete dies Unterernährung und Hungertod. Dr. Ulrike Thoms vom Institut für Geschichte der Medizin an der Berliner Charité referiert ihre Forschungsergebnisse über die Ernährungsforschung bei der Wehrmacht 1933-1945. CAO
Dienstag, 19 Uhr; Handschriftenlesesaal
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