verpasst?
: Erwachsenen-TV

„Polylux“, Do., 23.45 Uhr, ARD

Moderatorin Tita von Hardenberg ist aus ihrer viermonatigen Babypause zurück. Das ist schön für sie, denn damit hat eine in der Fernsehwelt ein Problem weniger. Schließlich hatte sie verlautbaren lassen, sie habe „Polylux“, ihre Sendung für ewig Junggebliebene, sehr vermisst. Und sich darauf gefreut, „wieder mit Erwachsenen zu kommunizieren“.

Das tat sie denn auch, so von Moderatorin zu Kamera, in einem wohl als fancy zu bezeichnenden taillierten, knielangen Jackett in pink-rosa Batiklook. Wie es sich unter Erwachsenen gehört, begrüßte sie ihre Zuschauer klar und unverstellt mit der Anmerkung, dass Kathrin Bauernfeind, ihre Babypausenvertretung, gerade auf der Berlinale sei und sich mit den Stones an der Bar besaufe – für den Fall, dass sich jemand gewundert haben sollte, wo denn die gute Moderatorin abgeblieben sei.

Des Weiteren kümmerte sie sich um Ostrapper, die mit der Wende in die „Westbedeutungslosigkeit movten“, um Spam-Poesie-Künstler, die „immerhin anonym bleiben wollen, was vielleicht auch gut so ist“, und um junge Hartz-IV-Empfänger, die aus Geldnot bei Mama und Papa hausen müssen, obwohl die in Hardenberg’schen Kategorien als „zerrüttetes Elternhaus“ gelten. Was eine elegante Überleitung zum Interview mit Schauspieler Axel Prahl ermöglichte: „Wie kriegt man es hin, dass die rebellierenden Kinder nicht auf die schiefe Bahn geraten?“ Prahls Antwort: „Ich habe mir stark vorgenommen, dass ich meine Kinder nicht schlage.“ Mit der Ansage „Bleiben Sie stark!“ verabschiedete sich Tita von Hardenberg schließlich aus der Sendung – nicht ohne eine Frage zu hinterlassen: Wie sie wohl mit Kindern redet? SL