Bremen: Paulsrekorder
David, Kai, Sebastian, Frederik und Michi sind eine reine Männercombo – was man ihnen auf den ersten Blick nicht unbedingt ansieht. In Neonshirts und Ringelstulpen haben sich die fünf Bremer vor sechs Jahren aufgemacht, um als Paulsrekorder die Welt mit deutschem Synthierock zu beglücken. Zwar haftet auch ihnen der unvermeidbare Klang des Deutschpop an, doch mit 80er-Tönen und einer rasanten Live-Show sind die Jungs bemüht, eine eigene Qualität zu entwickeln, die auch Leute jenseits des Viertel-Festes in Bremen interessiert.
Beim Bundesvision Song Contest 2008 treten sie mit ihrer ersten Single „Anna“ an, die sich als Augenblicksmusik mit leichtem Hang zur Floskelhaftigkeit präsentiert. Natürlich wird die altbekannte Funktionalität des Namens „Anna“ ausgenutzt, diesmal allerdings nicht zum A-N-N-A-Buchstabieren, sondern zum annaanschauen. Doch auch das Besingen der x-ten imaginären Anna kann man dieser Band nicht wirklich übel nehmen. Ihren Auftritt in Hannover empfinden sie als unabwendbares Schicksal: „Wir sind zu schlecht, um bei Werder zu spielen und zu viele, um uns als Stadtmusikanten durchzumogeln. Irgendwo zwischen Metropole und Provinzdorf werden wir beweisen, dass Bremen auch musikalisch Großstadt ist.“
Wie viel Kreativität in den verhinderten Fußballern wirklich steckt wird das Debütalbum zeigen, das im Sommer 2008 erscheint. ALW
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