piwik no script img

Massenflucht aus Abschiebeknast

Nach der Flucht von vier Männern aus dem Abschiebegewahrsam in Köpenick drohen den dort inhaftierten Flüchtlingen deutliche Haftverschärfungen. So soll künftig eine „lückenlose Überprüfung der Häftlinge nach Verlassen der Besucherräume“ erfolgen, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Zudem werde eine „Verbesserung der Vergitterung“ und die Ausweitung der Videoüberwachung geprüft. Die vier Männer waren den Angaben nach in der Nacht zu Mittwoch aus dem zweiten Stockwerk des Abschiebegewahrsams ausgebrochen. Für die Flucht verwendeten sie laut Angaben der Polizei Sägeblätter und eine kleine Handsäge, „die ihnen offenbar zuvor heimlich von Besuchern übergeben worden“ waren. Bei den 23 bis 35 Jahre alten Flüchtlingen handele es sich vermutlich um Georgier. Die Insassen des Gewahrsams seien keine Kriminellen, betonte die Polizei. Den Flüchtlingen werde „nichts anderes vorgeworfen als illegaler Aufenthalt in der Bundesrepublik Deutschland“. Zurzeit seien 120 Ausländer in dem Gewahrsam untergebracht, davon seien 15 Frauen. epd

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen