heute in bremen
: „Die Leute spielen weniger“

Ab heute zeigt die Lotto GmbH, welche Projekte mit ihren Einnahmen gefördert werden

taz: Frau Bote, die Lotto GmbH ist verpflichtet, einen Teil der Einnahmen an den Staat abzugeben. Was geschieht damit?

Sabine Bote, Lotto Bremen: Mit diesen so genannten Wettmitteln werden gemeinnützige Organisationen gefördert. Das können Sportvereine sein, kulturelle Projekte oder Umweltschutzorganisationen wie die „Umwelt-Lernwerkstatt“ aus Osterholz

Wie viel Mitentscheidungsrecht haben Sie denn bei der Zuteilung der Gelder?

Gar keine. Und damit sind wir ganz zufrieden. Das Geld wird allein von den Senatoren und den Deputationen verteilt, das sind politische Entscheidungen. Sonst kämen die Organisationen mit ihren Wünschen zu uns und wir wollen keinen bevorzugen oder benachteiligen.

Das Finanzressort rechnet in diesem Jahr mit nur neun statt 10,1 Millionen Euro an Einnahmen durch Losverkäufe und Tippspiele – für die Projekte bedeutet das weniger Geld und Planungsunsicherheit, weil ihnen niemand sagen kann, wie viel Geld es geben wird.

Das stimmt, im Moment geistern wieder viele Zahlen herum. Genaues können wir aber für dieses Jahr noch nicht sagen, das wäre jetzt im Februar reine Spekulation. Letztes Jahr hatten wir schließlich auch schlechte Prognosen und dann haben der Ansturm auf den große Jackpot und der Unternehmensüberschuss die Verluste sehr gering bleiben lassen.

Warum sind die Prognosen schlecht?

Das hängt mit der gesamten wirtschaftlichen Lage zusammen. Die Leute konsumieren weniger, wir gehen davon aus, dass das auch auf Glücksspiele zutrifft. Ferner ist Anfang dieses Jahres das neue bremische Glücksspielgesetz in Kraft getreten, das die Gefahren der Spielsucht stärker berücksichtigt. Uns sind Beschränkungen im Bereich der Werbung und auch bezüglich der Einführung neuer Spielangebote auferlegt. Über die Auswirkungen dieser Regelungen können wir derzeit noch keine belastbare Auskunft geben.

Interview: Isabell Bürger

Ausstellung „Jeder Tipp eine gute Tat“ ab heute im Weserpark