die anderen über wahlen in italien und das zölibat
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Die Süddeutsche Zeitung meint zur kommenden Parlamentswahl in Italien: In jedem Fall ist in Italien der starre Dualismus aus rechts und links aufgebrochen. Die Wähler bekommen Gestaltungsmöglichkeiten. Zugleich wird die politische Landschaft übersichtlicher. Anstelle dutzender Parteien auf der Rechten und Linken kristallisieren sich vier Kräfte mit klarem Profil heraus: das Berlusconi-Bündnis, Casinis Christdemokraten, Veltronis Demokraten und die Kommunisten. Favorit bleibt auch nach den Verschiebungen vom Wochenende Berlusconi. Doch Veltroni holt auf. Um zu siegen, werden beide Kandidaten versuchen müssen, das moderate Italien zu überzeugen.

Die Dresdner Neuesten Nachrichten kommentieren Kardinal Zollitschs Aussagen zum Zölibat: Beim Heiligen Stuhl dürften die Alarmglocken schrillen. Wenn es ein Thema gibt, bei dem der kühle Rationalist Ratzinger in Wallung gerät, dann ist es die Versuchung der Beliebigkeit. Wenn nun ausgerechnet in seiner alten Heimat am Zölibat gerüttelt wird, dann fordert dies geradezu den Lordsiegelbewahrer im Vatikan heraus. Argumente wie Priestermangel und kritische Kirchenbasis in deutschen Bistümern zählen in Rom wenig, wenn Dogmen in Frage gestellt werden. Deshalb bleibt der Zollitsch-Vorstoß vorerst nur ein frommer Wunsch.