Stahlarbeiter machen Profit

5,2 Prozent mehr Einkommen handelte die IG Metall für die Stahlindustrie aus

RATINGEN dpa ■ Vom Boom in der Stahlindustrie profitieren nun auch die Beschäftigten. Um 5,2 Prozent werden die Einkommen in der nordwestdeutschen Stahlindustrie am 1. März angehoben. Darauf haben sich die Tarifparteien am Mittwochmorgen nach knapp zehnstündigen Verhandlungen in Ratingen bei Düsseldorf geeinigt. Nach Angaben der IG Metall ist es der höchste Abschluss in der Stahlindustrie seit 15 Jahren.

Der Tarifabschluss gilt 13 Monate. Für den laufenden Februar soll es eine Einmalzahlung von 200 Euro geben. Lehrlinge sollen 70 Euro mehr im Monat erhalten. Die Einigung gilt für die 85.000 Beschäftigten der Branche in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Bremen sowie angeschlossene Betriebe in anderen Bundesländern. Die Gewerkschaft war mit einer Forderung von acht Prozent in die Verhandlungen gegangen. Eine Arbeitszeitverkürzung für ältere Beschäftigte konnte sie nicht durchsetzen. Die IG Metall will den Tarifabschluss auch auf Ostdeutschland übertragen. An diesem Donnerstag ist in Berlin die dritte Verhandlungsrunde geplant.

Der IG-Metall-Verhandlungsführer und nordrhein-westfälische Bezirksleiter Oliver Burkhard äußerte sich zufrieden mit dem Ergebnis. Der Abschluss bedeute eine dauerhafte Teilhabe der Arbeitnehmer an der guten wirtschaftlichen Situation der Branche. Er sei nur möglich gewesen, weil sich seit Anfang Februar mehr als 39.000 Beschäftigte an Warnstreiks beteiligt hätten. „Das hat Wirkung gezeigt.“ Der IG-Metall-Vorsitzende Berthold Huber wertete den Abschluss als Signal an die Gesellschaft. Er zeige, dass „nur gut in Gewerkschaften organisierte Belegschaften ihre Interessen vertreten können“, sagte Huber in Frankfurt/Main.