Terrorhelfer verurteilt

Das Schleswiger Oberlandesgericht verurteilte gestern den Jordanier Thaer A. zu zwei Jahren Gefängnis und folgte damit der Forderung der Bundesanwaltschaft. Der 33-Jährige wurde für schuldig befunden, eine Terrorgruppe mitgegründet und damit al Qaida unterstützt zu haben – er zählt zu der Gruppe um den verurteilten Redouane E.H.

Die Beteiligten wollten im Sudan ein Ausbildungscamp errichten, dafür haben sie versucht, Geld und Helfer aufzutreiben. Aufgeflogen waren die Pläne im Sommer 2006, als Redouane E.H., der in Kiel lebte, auf eine Fahndungsliste geriet. Er wurde wegen Fluchtgefahr in Hamburg festgenommen. Thaer A. und ein weiterer mutmaßlicher Mittäter – sein Prozess steht noch aus – gingen der Polizei im März 2007 in Schweden ins Netz.

Ihre Absprachen trafen sie über das Internet, das Belastungsmaterial stammt vor allem aus mitgeschnittenen Chats. Die Mitglieder der Gruppe haben per E-Mail auch einen Treueeid auf Osama Bin Laden abgelegt. Thaer A. gestand seine Beteiligung bereits am ersten Tag des Verfahrens. Er sei der „Finanzminister“ der Gruppe gewesen, heißt es im Urteil. Der Oberstaatsanwalt verlangte vor allem, dass Thaer A. zügig nach Jordanien abgeschoben wird: „Damit ist unserer Gerechtigkeitsvorstellung Genüge getan“, sagte er. In einer offiziellen Beurteilung des Auswärtigen Amtes heißt es lapidar über das Land: „Die Haftbedingungen sind härter als in Deutschland.“ EST/DPA