Optimistisch gezittert

Um 18 Uhr war die FDP-Basis noch zufrieden – dann ging es bergab. Den Einzug in die Bürgerschaft hat sie verfehlt

„Der Rest des Abends wird spannend bleiben. Ich bin mir aber sicher, dass wir in der Bürgerschaft drin sind“, gab sich FDP-Landesgeschäftsführer Wolfhard Buchholz-Beckmann verhalten optimistisch. Ein Gefühl, dass sich auch in den übrigen Gesichtern der noch 70 Anwesenden auf der Wahlparty der Liberalen im Restaurant „Alex“ im Alsterpavillon widerspiegelte. Da war die FDP um 20.30 Uhr mit 4,8 Prozent nicht in der Hamburger Bürgerschaft vertreten.

Nicht viel war mehr übrig von der Jubelstimmung nach der ersten Prognose um 18.05 Uhr, als die Liberalen noch bei fünf Prozent lagen. „Hinnerk, Hinnerk“-Sprechchöre hallten durch den Raum, Erlösung machte sich breit in den Gesichtern der rund 200 Anwesenden, vor allem aber beim Spitzenkandidaten Hinnerk Fock selbst.

„Wir sind über fünf Prozent, müssen aber noch zittern“, rief Fock. „Die Sektflaschen müssen noch geschlossen bleiben.“ Gleich darauf verabschiedete er sich von der Wahlparty im Alsterpavillon in Richtung CCH.

Die FDP-Basis prostete sich weiter zu, trotz der knappen ersten Prognose. Dies änderte sich auch um halb sieben nicht, nach der ersten offiziellen Hochrechnung. Erkennungsmerkmal, quer durch alle anwesenden Generationen: die kleine gelbe Fliege, angeheftet an Sakko oder Pullover. Einige tragen auch die gelb-blauen Wahlkampf-Schals mit dem Slogan: „Freiheit to go. Gelb denken. Gelb wählen.“ Die Stimmung war gelöst, man begrüßte sich mit Handschlag.

Um 17.35 Uhr hatte sich die Prominenz eingefunden: Sky du Mont, das Gesicht des FDP-Wahlkampfs in der Hansestadt, betrat die Szene – fast unbehelligt und mit Gattin Mirja. Die strahlte, als wandelte sie über den roten Teppich der Berlinale. Und fünf Minuten später hatte Fock aus FDP-Sicht den Satz des Abends gesagt: „Lassen Sie uns optimistisch zittern.“ FEG