Kein Stadtteilanalysen zu Krebs

Nach Kürzungen soll die Analyse lokaler Häufungen von Tumoren eingestellt werden

Das Bremer Krebsregister verliert ab 2009 ein Siebtel seines Etats und muss mit 48.000 Euro weniger auskommen. Die Einrichtung sieht deshalb ihre Forschungstätigkeit in Gefahr.

Anfang Februar lobte die CDU-Bürgerschaftsfraktion in einer Parlamentarischen Anfrage den Ruf des Registers als „bundesweit exzellent“. Seine stadtteilbezogenen Analysen seien „notwendig zur Erforschung der Häufung von Krebserkrankungen in Gebieten mit besonderen Umwelt- und Arbeitsbelastungen“. Am 26. Februar antwortete der Senat, dass er „diese Auffassung teilt“. Doch trotzdem hat das Gesundheitsressort genau diese Untersuchungen als Einsparpotential im Blick: „Kleinräumige Untersuchungen können nicht mehr im bisherigen Umfang durchgeführt werden“ – so lapidar sieht die Behörde die Konsequenzen ihrer Sparvorgabe. Sie empfiehlt, mögliche „Synergie-Effekte mit anderen Krebsregistern in Norddeutschland“ auszuloten. Weiterlaufen soll die Zuarbeit zur nationalen Krebserfassung des Berliner Robert-Koch-Instituts.

CDU-Sprecher Gunnar Meister sieht in der Kürzung eine große Gefahr für das Krebsregister: „Möglichkeiten Mittel einzusparen prüft man, bevor man sie einfach abzieht.“

„Sicher werden wir durch die Kürzungen Probleme bekommen“, sagt Dr. Klaus Giersiepen vom Bremer Institut für Präventionsforschung und Sozialmedizin, der das Register führt. Ob allerdings ganze Forschungs-Projekte beendet oder Mitarbeiter entlassen werden müssten, könne er noch nicht abschätzen.

Isabell Bürger