HSV bleibt der Spitze auf der Spur

Im Bundesliga-Titelrennen Stärke bewiesen: Der Hamburger SV besiegt verletzungsgeplagte Frankfurter 4 : 1

Der Hamburger SV hat im Titelrennen der Fußball-Bundesliga Stärke bewiesen und ist dem Spitzenduo Bayern München und Werder Bremen auf der Spur geblieben. Vier Tage vor dem deutschen Duell im Uefa-Cup in Leverkusen besiegten die Hanseaten am Sonntagabend das „letzte Aufgebot“ von Eintracht Frankfurt mit 4 : 1 (1 : 0).

Paulo Guerrero sorgte vor 53.787 Zuschauern in der Hamburger Arena in der 5. Minute für die Führung, die Nigel de Jong (57.) ausbaute, ehe Sotirios Kyrgiakos gegen die einige Male schlampig verteidigenden Gastgeber der Anschlusstreffer (70.) gelang. Doch Guerrero (79.) und der eingewechselte Mohamed Zidan (83.) machten alles klar. Bei heftigem Wind und Dauerregen hielt der HSV als neuer Tabellen-Dritter – Bayer Leverkusen unterlag in Bochum mit 0 : 2 – mit 41 Punkten Anschluss an Bayern (47) und Bremen (43).

„Der dritte Platz ist mir nicht so wichtig. Wir haben drei Punkte geholt und uns vor dem Abstieg gerettet“, sagte HSV-Trainer Huub Stevens. „Wir haben guten offensiven Fußball gespielt und die vielen Verletzungen der Frankfurter gut ausgenutzt.“ Stevens verzichtete auf den im Pokal von Krämpfen geplagten Collin Benjamin, für den Jerome Boateng auflief. Für Vincent Kompany spielte Piotr Trochowski, dessen Flanke Guerrero per Kopf zur führung nutzte.

Die neu formierte Frankfurter Verteidigung hatte ihre liebe Not. Guerrero hätte nach strammer Hereingabe des überragenden Rafael van der Vaart fast das zweite Tor erzielt; und nach einer Viertelstunde parierte Nikolov einen mächtigen Kopfball des aufgerückten Bastian Reinhardt. Doch die HSV-Defensive agierte schon da teilweise zu sorglos, was bei Keeper Frank Rost zu einem Wutanfall führte.

„Unserer Mannschaft fehlt etwas mehr Killerinstinkt. Das Problem hatten wir auch in Wolfsburg schon“, sagte Fußball-Legende Uwe Seeler. Das änderte sich, als de Jong eine steile Freistoß-Vorlage van der Vaarts eiskalt per Kopf nutzte. Trochowski hatte gerade seinen Platz Kompany überlassen, was Frankfurts Abwehr durcheinander gebracht hatte. BRITTA KÖRBER, DPA