Kräftig daneben gehauen

betr.: „Machiavelli & Ypsilanti“

Mit machtvollen Wortkeulen („Wortbruch“, „als moralische Person bereits aufgegeben“) hat Micha Brumlik (von dem ich Besseres gewohnt bin) diesmal kräftig daneben gehauen. Moralischer Rigorismus kann in der Regel keine praktische Politik ersetzen. Und das von Brumlik mit Berufung auf den großen Kant denunzierte „Abwägen“ bleibt in den Niederungen des Alltags nun mal unerlässlich. Unerlässlich, nebenbei bemerkt, für jede Form von menschlicher Existenz überhaupt, sei es in biologischer, sei es in sozialer Hinsicht.

Um aber auf hessischen Boden zurückzukommen: Andrea Ypsilanti hat doch praktisch gesehen nur genau zwei Möglichkeiten: entweder ihre (voreiligen) parlamentarischen Absichtserklärungen (schon „Versprechen“ scheint mir eine Liga zu hoch gegriffen) auf den Müllhaufen zu werfen oder ihr politisches Programm. Was suchen wir uns denn da aus, Herr Brumlik?

PETER HASS, FRANKFURT AM MAIN