piwik no script img

schul-tüvLehrerInnen auf die Finger schauen

Wer seinen Mathelehrer zum Kotzen und den Bio-Pauker voll süß findet, kann das seit einiger Zeit im Internet kund tun – Seiten wie „Spickmich“ sind ein Ventil für Schülerfrust, aber Ergebnisse, mit denen Schulen und BildungspolitikerInnen etwas anfangen können, bringen sie nicht. Dafür sind flächendeckende Prüfungen das geeignetere Mittel.

KOMMENTAR VON ESTHER GEISSLINGER

Schleswig-Holstein hat 2005 den bundesweit ersten Schul-Test gestartet – damals schrie vor allem der Philologenverband, die Vertretung der Gymnasiallehrkräfte, wütend auf und beklagte die mangelnde Aussagekraft von Umfragen und Unterrichtsbesuchen.

Sicher lässt sich über Mess-Methoden streiten, und jede Statistik kann verschieden interpretiert werden. Aber klar ist: Schule ist ein System, das auf Noten basiert. Lehrkräfte, wie kompetent auch immer sie sein mögen, maßen sich an, Kinder und Jugendliche zu beurteilen, und können damit Berufschancen fördern oder verbauen. Daher ist es nur fair, wenn die Schulen sich ebenfalls bewerten lassen.

Jahrzehntelang waren es deutsche Lehrkräfte nicht gewohnt, dass ihnen andere kritisch auf die Finger schauten. Wenn sich das jetzt ändert, ist das gut – und hilft allen LehrerInnen, Schulleitungen und Eltern, die sich für andere pädagogische Konzepte, neue Lernmethoden und Unterrichtsformen einsetzen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen