VORMERKEN: Nur mehr vom süßen Leben
Wo kommt eigentlich der Zucker her, den wir so gedankenlos in den Kaffee rühren und der unsere Bundeswehrsoldaten so dickleibig macht, wie gerade der Wehrbeauftragte mitteilte? Auf dem Bild nebenan sieht man die ersten Spuren, denn darauf wurde von Clara Elisabeth Fischer in schönster Historienmalerei die Geburtsstunde der Rübenzuckerindustrie festgehalten: Bei einer Audienz bei Friedrich Wilhelm III. überreicht der Berliner Chemiker Franz Carl Achard 1799 dem König den ersten Zuckerhut aus Rübenzucker (das weiße Etwas rechts im Bild). Dass diese Audienz so nie stattgefunden hat, ist dabei vollkommen nebensächlich. Denn nun war der Zucker massenhaft in der Welt. Das Gemälde steht übrigens derzeit im Mittelpunkt eines Kinder-Malwettbewerbs im Berliner Zucker-Museum, und in der Sonderausstellung „Zwischen Rübe und Kristall“ kann man sich dort gerade über die Methoden der Zuckeranalytik informieren, was nach knochentrockener Laborarbeit klingt, die aber eben für das süße Leben von grundlegender Bedeutung ist. Das Zuckerlstückchen obendrauf gibt es morgen um 14.30 Uhr mit der Vorführung von „Zuckerkunst“: Zuschauen, wie aus Zucker filigrane Skulpturen oder auch mal nur leckere Bonbons entstehen. TM
Zucker-Museum, Amrumer Straße 32. Mo.–Do. 9–16.30 Uhr, So. 11–18 Uhr. Eintritt frei. www.dtmb.de/Zucker-Museum/ Zuckerkunst-Vorführungen sonntags 14.30 Uhr, Info/Anmeldung Tel. 31 42 75 74
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