Probleme beim Werke-Verkauf

Der Airbus-Konzern EADS ist im vergangenen Jahr mit 446 Millionen Euro unerwartet tief in die Verlustzone getrudelt. Obwohl das boomende Airbus-Geschäft die Konzernkasse zum Jahresende auf sieben Milliarden Euro anschwellen ließ und für 2008 Milliarden-Betriebsgewinne prognostiziert wurden, fiel die Aktie nach der Verlustmeldung am Dienstagnachmittag um 6,4 Prozent auf 16,17 Euro.

Auf Schwierigkeiten stößt EADS beim Verkauf mehrerer Airbus-Werke sowie beim Jahrhundertauftrag aus den USA für Tankflugzeuge. EADS will die Werke Augsburg, Varel und Nordenham an die Bremer OHB verkaufen. Es sei für die Bieter unter den gegenwärtigen Marktbedingungen nicht einfach, die Übernahmen zu finanzieren, sagte Konzernchef Louis Gallois in Paris. Bis zur Jahresmitte sollen die Verkäufe unter Dach und Fach sein. Aus Konzernkreisen heißt es, die kleine OHB habe Probleme bei der Fremdfinanzierung.

Nervös reagierten Börsianer auf den angekündigten Einspruch von Konkurrent Boeing gegen die Bestellung von 179 Airbus-Tankflugzeugen durch die US-Streitkräfte. Der Auftrag im Wert von 40 Milliarden Dollar schafft laut Gallois für 30 bis 40 Jahre auch Arbeit in Europa, denn die Teile würden unter anderem in Nordenham sowie im französischen Méaulte gebaut.

2007 wies Airbus einen Ebit-Verlust von 881 Millionen Euro aus, die Sparte Militärtransporter war mit 155 Millionen Euro im Minus. DPA