Suche nach Entführten

Indizien deuten darauf hin, dass Al-Qaida-Terroristen zwei Österreicher in der Sahara verschleppten

WIEN rtr ■ Zwei in der nordafrikanischen Wüste entführte Österreicher werden in Tunesien und Algerien gesucht. Bislang sei keine Nachricht mit Forderungen der Entführer eingegangen, sagte ein Sprecher des Wiener Außenministeriums gestern. Österreich habe Tunesien und Algerien gebeten, von militärischen Befreiungsaktionen Abstand zu nehmen, um die Geiseln nicht zu gefährden.

Das Urlauberpaar verschwand im Süden Tunesiens in der Nähe der algerischen Grenze. In einer Montag über al-Dschasira verbreiteten Botschaft hatte al-Qaida bekannt gegeben, die Österreicher verschleppt zu haben. In einer zweiten Botschaft über eine Website in den USA wurden Passdaten übermittelt. Diese stimmten mit jenen der Vermissten überein, sagte ein Sprecher des Wiener Innenministeriums. „Das ist ein Indiz, aber kein Beweis.“ Das Außenministerium ist dabei, die von al-Dschasira gesendeten Aufnahmen zu überprüfen.

Die Salzburger Wolfgang Ebner und Andrea Kloiber waren mit einem Geländefahrzeug und zwei deutschen Schäferhunden in Tunesien unterwegs. Ihre genaue Reiseroute ist nicht bekannt. Zuletzt meldeten sie sich am 18. Februar von einer Tankstelle im Süden.

Bei al-Dschasira sagte der Sprecher, den Geiseln gehe es gut. Er warf westlichen Touristen vor, sich in Tunesien zu vergnügen, während Israel im Gazastreifen Palästinenser töte. In einer anderen Erklärung von al-Qaida wurde angedeutet, die Entführten seien inzwischen über die Grenze nach Algerien gebracht worden. Die tunesischen Behörden teilten mit, sie hätten keinen Hinweis, dass sich die Österreicher weiter in Tunesien aufhielten.