Streit um Hochfrequenz-Gerät

„Mosquito“ soll Unerwünschte aus Einkaufspassage verscheuchen. Stadt Osnabrück untersagt Benutzung

Der Streit um den Einsatz eines Apparats mit störenden hochfrequenten Tönen zur Vertreibung von Jugendlichen aus einer Einkaufspassage beschäftigt die Behörden in Osnabrück. Das Gerät namens „Mosquito“ sendet Tonwellen in einer sehr hohen Frequenz, die nur von Jugendlichen gehört werden können. Der Gesundheitsdienst von Stadt und Landkreis habe die Benutzung untersagt, erklärte am Donnerstag die Pressestelle des Kreises. Mit dem Gerät will eine Immobilienfirma jugendliche Punker aus der Passage vertreiben.

Die niedersächsische Sozialministerin Mechthild Ross-Luttmann (CDU) hatte den Einsatz des Gerätes kritisiert: „Es darf in unserer Gesellschaft nicht Trend werden, junge Menschen nach Gutdünken von Plätzen zu vertreiben. Die Gesellschaft muss kinder- und jugendfreundlich bleiben“, ließ die Ministerin in einer Presseerklärung mitteilen. Der Einsatz von möglicherweise gesundheitsgefährdenden Ultraschallgeräten sei „daneben“, so Ross-Luttmann weiter.

Nach Angaben von Thomas Glandorf, Wirtschaftsjurist bei der zuständigen Immobilienfirma, ist es noch nicht ausgemacht, dass der Einsatz des Gerätes untersagt wurde. In der Stadt nähmen viele Menschen Anstoß an den jugendlichen Punkern. Diese bettelten, zettelten Schlägereien an und urinierten öffentlich, so Glandorf.

Bereits im Herbst hatte der „Mosquito“-Einsatz im benachbarten Dissen für Aufsehen gesorgt. Daraufhin hatte Ministerin Ross-Luttmann prüfen lassen, ob das Gerät gesundheitsschädlich ist. Eine Untersuchung der Dortmunder Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin habe Zweifel an der Unbedenklichkeit nicht beseitigen können, schrieb die Politikerin. Die staatliche Gewerbeaufsicht in Oldenburg hatte daher im Januar verfügt, dass bei der Installation zumindest Warnhinweise aufgestellt werden müssen. DPA