Evangelische Kirche kauft Klima-Ablass

Die Klimaschädigung durch ihre Synode gleicht die Evangelische Kirche durch ein Aufforstungsprojekt in Rumänien aus

Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) trägt durch ein Aufforstungsprogramm in Rumänien zum Klimaschutz bei. Damit sollten unvermeidliche Kohlendioxid-Belastungen kompensiert werden, die bei der Dresdner Synode im November 2007 entstanden waren, teilte die EKD am Freitag in Hannover mit.

137.000 Kilometer mit der Bahn, 46.000 Kilometer mit dem Auto und 86.000 km mit dem Flugzeug sind Synodale, Mitarbeitende und Gäste der Synode damals gereist. Hinzu kommen die CO2-Emissionen im Hotel und im Kongresszentrum in Dresden. Insgesamt waren es damit rund 82 Tonnen CO2, die nach der Tagung kompensiert werden mussten.

Jetzt sollen in der Nähe der Stadt Sibiu (Hermannstadt) mehr als 7.500 Bäume gepflanzt werden. Dafür stellt die EKD den Angaben zufolge 2.400 Euro zur Verfügung. Weitere 1.000 Euro sammelten deutsche Teilnehmer der dritten Europäischen Ökumenischen Versammlung 2007 in Sibiu. Sie wollten so den Kohlendioxid-Ausstoß ihres Fluges nach Rumänien ausgleichen.

„Vom Klimaschutz reden alle. Doch es ist höchste Zeit vom Reden zum Handeln zu kommen“, erklärte die Präses der EKD-Synode, Barbara Rinke. Die Synode appelliere nicht nur, Maßnahmen gegen den Klimawechsel zu ergreifen, sondern habe dies für sich selbst umgesetzt.

Der Klimawandel wird Schwerpunktthema der diesjährigen Tagung der EKD-Synode im November in Bremen sein. Arbeitstitel ist: „Schöpfung bewahren: Klimawandel und Klimaschutz, deutlich gemacht am Beispiel Wasser mit seinen vielfältigen biblisch-theologischen, spirituellen, ökologischen, wirtschaftlichen, friedenspolitischen und handlungsorientierten Aspekten“. DPA