Stromfresser stoppen

Verbraucherschützer geben Spartipps und fordern eine bessere Kennzeichnung von Elektrogeräten

BERLIN taz ■ Zum heutigen Weltverbrauchertag wird den Verbrauchern der Kampf angesagt – allerdings nur den überflüssigen Stromverbrauchern. „In jedem Haushalt schlummern Möglichkeiten, mehr Strom einzusparen“, sagt Simone Wander vom Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv). „Doch viele Leute wissen nicht mal, wo zu Hause der Stromzähler hängt.“

Die Verbraucherzentralen wollen beim Sparen helfen – natürlich auf verbraucherfreundliche Art: Der in den Beratungsstellen und im Internet erhältliche „Stromsparcheck“ zeigt, wo es im Haushalt einfache Möglichkeiten gibt. Beispiel: Wenn ein 2-Personen-Haushalt den alten Kühlschrank gegen ein Gerät der höchsten Effizienz-Klasse A++ austauscht, Energiesparlampen benutzt und mittels Steckerleisten den Standby-Verbrauch beim Fernseher stoppt, kann er 220 Euro jährlich einsparen. Weitere Tipps: Notebooks verbrauchen viel weniger Strom als PCs, Fernseher mit LCD-Display oder Röhre sparen gegenüber einem Plasmagerät 85 Euro im Jahr.

Noch besser wäre es nach Ansicht der Verbraucherschützer, Stromfresser generell vom Markt zu verbannen. Dabei setzen sie auf die neue EU-Ökodesign-Richtlinie, die jüngst in deutsches Recht übertragen wurde. Auf den Markt dürfen dann nur noch Produkte, die gewissen Mindestanforderungen genügen. Um das System dynamisch zu halten, werden die Kriterien regelmäßig neu festgelegt. Zufrieden sind die vzbz-Experten aber nur, wenn das mit einer sinnvollen Kennzeichnung gekoppelt wird. „Das System mit A, A+ und A++ sind wir hoffentlich bald los“, so Verbraucherschützerin Monika Büning. In Schulnoten ausgedrückt, schaffe ein A-Gerät nicht einmal ein „befriedigend“. EVA BERENDSEN