hamburg heute
: „Ein Modell mit Schattenseiten“

Sebastian Gronbach und Rüdiger Iwan wollen die Waldorfschule renovieren

taz: Herr Gronbach, warum muss das „Erfolgsmodell“ Waldorfschule renoviert werden?

Sebastian Gronbach: Die Walddorfschule ist als avantgardistische Schulform gestartet, inzwischen ist sie aber im bürgerlichen schwarz-grünen Milieu angekommen. Wir wollen ein paar querdenkerische Ansätze wagen.

Was macht die Waldorfschule überhaupt zum Erfolgsmodell?

Ich denke, Schulen sollten auch Anleitung zu einer spirituellen Dimension des Lebens sein. Es mangelt uns heute nicht an Faktenwissen, sondern an ethischen Werten. Diese Werte müssen Kindern im täglichen Umgang vermittelt werden. Ein bewährtes Modell, welches das versucht und das weltweit funktioniert, ist die Waldorfschule.

Ist sie also doch eine Weltanschauungsschule?

Ja. Aber auch eine Möglichkeit, moderne Pädagogik zu leben. Trotzdem hat das Modell auch seine Schattenseiten. Wir wollen deshalb in einem offenen Dialog mit den Gästen konkrete Fallbeispiele diskutieren und einige didaktische Vorschläge machen, um das Modell zu renovieren. ALW

Vortrag und Gespräch, 20 Uhr, Rudolf Steiner Haus, Mittelweg 11–12

Fotohinweis:SEBASTIAN GRONBACH, 38, ist Redakteur bei „Info3“