Genmais bleibt

Für die Staatsanwaltschaft Frankfurt (Oder) sind die Vorwürfe gegen Monsanto strafrechtlich nicht relevant

Im Streit über den Anbau von Genmais wird die Staatsanwaltschaft Frankfurt an der Oder kein Ermittlungsverfahren gegen den Saatgutkonzern Monsanto einleiten. Die Prüfung der Anzeigen von Umweltschützern gegen das Unternehmen wegen Luft- und Bodenverunreinigung und der ungenehmigten Freisetzung gentechnisch veränderter Organismen habe keine zureichenden Anhaltspunkte für Ermittlungen ergeben, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Michael Neff, am Dienstag. Die Vorgänge seien strafrechtlich nicht relevant.

Umweltschützer hatten im vergangenen Juli während eines Protestwochenendes der Initiative „Gendreck weg“ bei Wriezen in Ostbrandenburg bei der Polizei 15 Anzeigen gegen Monsanto, Genmaisbauern und Aufsichtsbehörden gestellt und dafür Teile von Genmaispflanzen als Beweismaterial eingereicht. Das in den vergangenen drei Jahren in Brandenburg veranstaltete „gentechnikfreie Wochenende“ soll in diesem Jahr erstmals in einem anderen Bundesland stattfinden. Nach Angaben der Initiative „Gendreck weg“ sind Proteste vom 25. bis 29. Juni in der Region Würzburg in Bayern geplant.

Bundesweit sind in diesem Jahr nach Angaben des Bundesamtes für Verbraucherschutz der kommerzielle Anbau von rund 4.380 Hektar Genmais sowie Freisetzungsexperimente mit anderen Genpflanzen auf rund 4,5 Hektar Fläche vorgesehen. Schwerpunkt beim Genmaisanbau ist weiterhin Brandenburg mit rund 1.993 Hektar Flächen, gefolgt von Sachsen mit 1.023 Hektar. In Bayern sollen rund 97 Hektar Genmais angebaut werden. Schwerpunktland der Freisetzungsversuche ist Rheinland-Pfalz mit 2 Hektar. Weitere Freisetzungen sind in Niedersachsen (1,2 Hektar), Sachsen-Anhalt (0,7 Hektar) und Mecklenburg-Vorpommern (0,6 Hektar) geplant. Für den kommerziellen Anbau ist derzeit nur der Monsanto-Genmais „MON 810“ zugelassen. EPD