kurzkritik
: Immer Ärger mit der Liebe

Plötzlich stehen sie da: Nichts geht mehr, kein Reden, kein Zuhören. Er hört nicht zu, pflegt seine Ticks, leidet am Leben und vergisst, Essen einzukaufen. Sie gibt sich kalt und distanziert. „Wie es begann?“, fragt sie nüchtern. „Was, der Anfang oder das Ende?“

Die Uraufführung von Andreas Beckers Stück „50 ways to lose your love“, von Andrea Bleikamp am theaterlabor inszeniert, führt direkt in den Alltagsfrust, der aus der Liebe wächst. Kurze, fragmentarische Episoden, die drei SchauspielerInnen in immer neuen Paarkonstellationen. Da fliegen die Wörter wie Pfeilspitzen, immer rein in den wunden Punkt. Das ist gut, das hat Tempo. Das ist stark, wenn sie – sie kennen sich erst kurz – vorschlägt, sich festzuhalten. Er denkt an Kuscheln, sie an ein „Dokument der Leidenschaft“ auf Video. So weit ist das schön böse und nimmt mit. Nur manchmal kalauert es. Dann schwört er ihr ewige Liebe und verabschiedet sich im nächsten Satz – hallo Klischee! – zum Zigarettenholen. Hinter all dem steckt sicher die Sehnsucht, die Suche nach Nähe und Vetrautheit. Ab und an blitzt das auch durch. Den zarten, ruhigen Momenten, die nachvollziehen lassen, warum sich Frau und Mann das eigentlich antun, fehlt aber die Zeit, die sie brauchen, um zu berühren. TH

theaterlabor im Concordia: 11. / 12. 4., 19.30 Uhr und 13. 4., 16 Uhr