Die Armut besiegen

Friedensnobelpreisträger Yunus präsentiert neues Buch

BERLIN taz ■ Mit dieser Frage hatte Muhammad Yunus natürlich gerechnet: Warum arbeitet der Bankier der Armen ausgerechnet mit einem Konzern wie Danone zusammen? Entsprechend vorbereitet und wenig überraschend klang die Antwort am Freitag: Ja, vielleicht benutzten Unternehmen wie Danone seine Arbeit für Imagezwecke – „Sie mögen uns gebrauchen. Aber ich gebrauche sie ja auch.“

Yunus war nach Berlin gekommen, um sein neues Buch vorzustellen. Mit der Grameen Bank, die Mikrokredite vergibt, ist der Ökonom berühmt geworden. In „Die Armut besiegen“ beschreibt er seine Idee der „Zukunft des Kapitalismus“, so der englische Originaltitel. Und die erprobt er seit einiger Zeit mit dem Lebensmittelkonzern Danone. Unternehmen sollen „Sozialunternehmen“ werden, im Fall von Danone heißt das: bezahlbarer Joghurt für arme Kinder in Bangladesch, der mit „aktiven Bakterienkulturen angereichert ist“.

Es müsse ja nicht zwangsläufig der Profit im Vordergrund stehen, verkündete Yunus einmal mehr seine Botschaft. In seinem Buch formuliert der Friedensnobelpreisträger das übrigens poetischer – von der „Sehnsucht der Menschen, anderen zu helfen“, ist da die Rede.

CHRISTINE ZEINER