NEU IM KINO
: Diese Woche frisch

Actrices

F 2007. Regie: Valeria Bruni Tedeschi. 107 Min.

Es ist eine Gratwanderung, die Valeria Bruni Tedeschi mit diesem Film eingeht: das Groteske, das Widersprüchliche, das Lächerliche an den Problemen von Marcelline herauszustellen – ohne die Figur ganz der Lächerlichkeit preiszugeben. Die Ereignisse des Films sind rund um die Proben und die Aufführungen von Turgenjews „Ein Monat auf dem Lande“ angesiedelt. Marcelline spielt darin die verheiratete Natalja Petrowna, die sich in den jungen Hauslehrer ihrer Adoptivtochter verliebt. Wirkliches mischt sich mit Unwirklichem: Marcelline unterhält sich mit verstorbenen Jugendfreunden und lässt sich vom toten Vater Trost zusprechen. Gespensterhaft, aber erschreckend real ist dagegen die Mutter (wie schon in „Eher geht ein Kamel durchs Nadelöhr …“, gespielt von Valerias – und Carla Brunis – leibhaftiger Mutter Marysa Borini), die mit nörgelnder Fürsorge auf ihre Tochter einredet. Erzogen von Müttern, die noch über die Heirat mit einem Prinzen schwadronieren, schafft es die Regisseurin Bruni Tedeschi, das Drama ihrer Frauengeneration in oft merkwürdigen, aber präzisen Bildern einzufangen.

Fleisch ist mein Gemüse

D 2008. Regie: Christian Görlitz. 101 Min.

„Fleisch ist mein Gemüse“, der Film zum gleichnamigem Erfolgsroman. Dem Popmusikalischen des Buches aber ist mit filmischen Mitteln nicht einfach beizukommen. Originalschauplätze und gute Darsteller reichen da nicht. Die Achtziger-Jahre-Sat.1-Satire, die der Regisseur Christian Görlitz aus dem Stoff gemacht hat, wird deshalb nur demjenigen etwas sagen, der schon Buch, Hörbuch und Musical wegen der Wahrhaftigkeit und Tapferkeit des Antihelden Heinz geschätzt hat.

ACTRICES: Broadway, Cinema Paris, Delphi, Hackesche Höfe, Neues Off, FT Friedrichshain, Thalia Potsdam. FLEISCH IST MEIN GEMÜSE: Cinemaxx Potsdamer Platz, FT Friedrichshain, International, Kant, Kulturbrauerei, Thalia Potsdam, UCI Zoo, York