Milchbauern stimmen für Streik

BERLIN taz ■ Der Streik der im Bund Deutscher Milchviehhalter (BDM) organisierten Bauern wird konkret. Der Verband informierte am Donnerstag, dass sich bei einer Abstimmung 88 Prozent der Mitglieder dafür ausgesprochen hätten, notfalls die Lieferung von Milch an die Molkereien zu stoppen. Der BDM hat 32.000 Mitglieder, die Beteiligung an der Abstimmung sei hoch gewesen. Sofort werden die BDM-Bauern den Milchhahn aber nicht zudrehen. Ihr Vorsitzender, Romuald Schabe, sagte: „Wir wollen nun den Molkereien noch einmal eine Chance geben, mit guten und erfolgreichen Preisabschlüssen mit dem Lebensmitteleinzelhandel zu zeigen, dass sie an der Seite der Erzeuger stehen.“ Die Molkereien verhandeln derzeit mit den Supermärkten über neue Lieferverträge. Der BDM befürchtet, dass sie sehr niedrige Preise anbieten und diese dann an die Milcherzeuger weitergeben. Er will, dass seine Bauern 43 Cent pro Liter Milch von den Molkereien bekommen. Ein Lieferstopp droht also dann, wenn die Lieferverträge geschlossen sind. Das könnte in zwei bis drei Wochen sein. CSI