Trendwende im Suchtverhalten
: Eine Frage des Stils

Drogen sind also nicht mehr chic. Offensichtlich haben das Rauchverbot an Schulen, die Altersgrenze für Alcopops und eine umfassende Aufklärung über Suchtmittel ihren Teil zu dieser Trendwende beigetragen. Das spricht für einen Erfolg dieser Maßnahmen.

KOMMENTAR VON JESSICA RICCÒ

Zudem stehen Erwachsene auch oft nicht mehr als Vorbild da und sind damit nicht mehr jene kostenlose Werbung, die sie mal waren. Anstatt eines coolen Lou Reeds nun eine kahl rasierte Britney Spears – so möchte man ja schließlich nicht enden.

Insgesamt ist die Berichterstattung über Drogen eher schwarzmalerisch: Da gab es den 16-jährigen Berliner, der auf einer Flatrate-Party nach 45 Tequilas starb und natürlich das gepflegte Klischee des Drogentoten am Bahnhofsklo, der den Einstieg mit Cannabis fand.

Solche Fälle sind nicht die Regel unter Jugendlichen. Die Ergebnisse der vorgelegten Studie geben zwar noch keine Entwarnung – gerade der signifikante Anteil an Kampftrinkern beweist, dass in der Präventionsarbeit noch lange kein Land in Sicht ist.

Trotzdem lässt sich auch mal ein Lob aussprechen. Dafür, dass es Politik und Medien geschafft haben, Drogen einfach nicht mehr chic aussehen zu lassen – in der Kombination erreicht man nämlich auch die rebellischste Zielgruppe am Besten.