nicht verpassen!: Der PC-Wahnsinn
„Sex und 68“ (21 Uhr, Arte)
Meret Becker klagt über das Zeit fressende Downloaden am Computer: „Wo soll ich’n da poppen?“ So ist das heute, es geht auf den Mai 2008 zu. 2008, das bedeutet aber auch, dass die Medien der 68er gedenken, und denen verdanken wir bekanntlich unsere sexuelle Freiheit. In Sabine Stadtmuellers Dokumentarfilm erzählen Jane Birkin, Journalist Georg Stefan Troller und einige Prominente mehr, wie das damals so war. Und Kinder der 68er, wie Meret Becker, wie es heute so ist.
Die Autorin kommentiert nicht, die Zeitzeugen geben einander selbst die Stichworte. Birkin erzählt von Serge Gainsbourg und ihrem gemeinsamen Skandal-Hit „Je t’aime … mois non plus“; Troller sekundiert mit seiner Einschätzung, Gainsbourg sei in Frankreich einflussreicher gewesen als Daniel Cohn-Bendit: „Chanson-Sänger haben halt etwas zu sagen in diesem Land.“ Dazu gibt es Musik von Bob Dylan und Archivbilder aus Paris und Berlin; es gibt ein Wiedersehen mit den lasziven Nonnen in Charles Wilps Afri-Cola-Werbung und dem Aufklärungsfilm „Helga“. Stadtmueller hat das alles sehr kurzweilig montiert. Auffällig ist dabei, wie unfassbar attraktiv die gezeigten 68er-Promis vor 40 Jahren waren – sogar Troller mit seinem komischen Bart. PCs gab es noch nicht, keine Frage, dass die ihren Spaß hatten. JENS MÜLLER
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