Mugabe hat verloren

Wahlniederlage der Zanu-PF in Simbabwe bestätigt. Ergebnisse der Präsidentschaftswahl angeblich heute

HARARE dpa ■ Vier Wochen nach der Parlamentswahl in Simbabwe hat eine Neuauszählung die Niederlage der Regierungspartei von Präsident Robert Mugabe bestätigt. Ergebnisse in 18 von 23 strittigen Wahlkreisen seien unverändert, teilte die Wahlkommission am Samstag in Harare mit. „Es hat sich nichts Wesentliches geändert“, sagte der Vorsitzende der Kommission, George Chiweshe. Ein komplettes Ergebnis der Nachzählung stand noch aus. Auch das Ergebnis der Präsidentschaftswahl ist nach wie vor nicht bekannt. Die Kandidaten würden am Montag zur Wahlkommission geladen werden. Ziel sei es, nach einer „Verifikation und Abgleichung der Zahlen“ das Ergebnis zu veröffentlichen. Ein genaues Datum dafür gibt es aber nicht.

Die Verzögerung hatte Befürchtungen geschürt, die Regierung wolle das Ergebnis zu ihren Gunsten fälschen. Mugabes Partei Zanu-PF hätte bei der Nachauszählung einen Sieg in neun zusätzlichen Wahlkreisen gebraucht, um ihre Mehrheit im Parlament zurückzugewinnen. Insgesamt hatte die Opposition nach dem ursprünglichen amtlichen Ergebnis insgesamt 109 der 210 Sitze im Parlament gewonnen. Zanu-PF kam demnach auf 97 Sitze. Die oppositionelle Bewegung für demokratischen Wandel MDC von Morgan Tsvangirai hatte sich auch zum Sieger der Präsidentschaftswahl erklärt. Die Regierung geht dagegen davon aus, dass eine Stichwahl zwischen dem seit fast 30 Jahren regierenden Mugabe und Tsvangirai nötig wird. Am Freitag hatten Sondereinheiten der Polizei das MDC-Hauptquartier in Harare gestürmt und mehr als 200 Menschen abgeführt. Fast alle Mitarbeiter der Zentrale sollen festgenommen worden sein. Ein Polizeisprecher erklärte, die Festgenommenen hätten „nach der Wahl verschiedene Verbrechen begangen“.