Status Quo plus

Einigung im Tarifkonflikt des schleswig-holsteinischen Kfz- Handwerks. Auch in Hamburg wird wieder verhandelt

Im Tarifkonflikt des schleswig-holsteinischen Kfz-Handwerks ist eine Einigung erzielt worden. Die 10.000 Beschäftigten der Autohäuser bekommen in den nächsten 24 Monaten stufenweise 7,2 Prozent mehr Geld und für die vergangenen drei Monaten eine Einmalzahlung von 150 Euro. Der von der Kfz-Innung gekündigte Manteltarifvertrag wird wieder in Kraft gesetzt.

Damit konnte die IG Metall die vom Zentralverband forcierte Tarifflucht verhindern. „Trotz aller Widrigkeiten beweist dieser Abschluss die Funktion des Flächentarifvertrages“, sagt Wolfgang Lorenz, Verhandlungsführer der IG Metall Küste

Nachdem die Kfz-Innungen in Hamburg und Schleswig-Holstein die Manteltarife Anfang des Jahres gekündigt haben, hatte sich die IG Metall auf einen harten Konflikt vorbereitet. Denn der Forderung von fünf Prozent mehr Lohn, standen die Bestrebungen der Innungen gegenüber, das Weihnachtsgeld sowie Überstunden-, Spät- und Nachtschichtzuschläge zu streichen oder auf 25 Prozent zu kürzen. Ferner sollte die Arbeitszeit von 36 auf 40 Wochenstunden angehoben werden.

In beiden Ländern kam es daraufhin zu Warnstreiks mit unerwartet vielen Teilnehmern (taz berichtete). „Dieses gute Ergebnis war nur durch die Warnstreikaktionen und den betrieblichen Druck möglich“, bekräftigt die IG Metall Bezirksleiterin Jutta Blankau.

In Hamburg wurden indes die Verhandlungen für die 10.000 Beschäftigten des Kfz-Handwerks fortgesetzt und dauerten bei Redaktionsschluss an. KVA