Hafen-Attacken auf Bremen

Im Krach um den Tiefwasserhafen in Wilhelmshaven haben CDU und FDP im niedersächsischen Landtag erneut den Hafen-Mitgesellschafter Bremen attackiert. Der Bremer Bürgermeister Jens Böhrnsen (SPD) müsse „seine Leute an die Kandare nehmen und vom Baum holen“, sagte Björn Thümler (CDU). Bremen müsse sich zum rund eine Milliarde Euro teuren Hafen bekennen, sonst könne das Projekt auch allein gebaut werden, drohte Jörg Bode (FDP).

Die Opposition sieht hingegen Wirtschaftsminister Walter Hirche (FDP) mit dem Projekt überfordert. Die Verzögerung des Betriebsbeginns komme das Land teuer zu stehen, sagte SPD-Fraktionschef Wolfgang Jüttner. Die Steuerzahler müssten dafür die Zeche zahlen, kritisierte Enno Hagenah (Grüne) und sprach von einem „zeitlichen und finanziellen Desaster“. Hirche wies die Kritik zurück: „Wir sind gut im Zeitplan.“

Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hatte Bremen bereits am Wochenende angegriffen: Hier gebe es Kreise, die bis heute nicht akzeptierten, dass das Unternehmen Bunte aus Papenburg nach einem Gerichtsentscheid den Hafen baue, und nicht der von Bremen bevorzugte Essener Baukonzern Hochtief. Immerhin: Am heutigen Donnerstag soll der neue Geschäftsführer der Hafen-Realisierungsgesellschaft präsentiert werden. Der neue Manager soll die Aufgaben der beiden bisherigen Geschäftsführer übernehmen. DPA / TAZ