Auch französische Airbus-Werke unverkäuflich

Stattdessen ist nun Ausgliederung geplant. In Deutschland gibt es lediglich für das Werk Laupheim Interessenten

PARIS afp ■ Der Flugzeugbauer Airbus ist auch in Frankreich mit dem Verkauf von Werken gescheitert. Airbus und die Zulieferfirma Latécoère hätten die Verhandlungen über die Übernahme der Standorte Méaulte und Saint-Nazaire-Ville ergebnislos beendet, teilte die EADS-Tochter am Mittwoch mit.

Die französischen Gewerkschaften, die gegen den Verkauf zu Warnstreiks aufgerufen hatten, zeigten sich zufrieden. „Dieses Verkaufsprojekt war nicht realistisch“, sagte Jean-François Knepper von der Mehrheitsgewerkschaft Force Ouvrière. Airbus könne sich nicht durch einen „Verkauf in Teilstücken“ auf die Zukunft vorbereiten.

Erst vor sechs Wochen war der Verkauf der deutschen Werke Varel, Nordenham und Augsburg an das Unternehmen MT Aerospace geplatzt. Die Werksverkäufe sind zentraler Bestandteil des milliardenschweren Sparplans Power 8, den Airbus wegen der Belastungen durch die Lieferverzögerungen beim Großraumflugzeug A 380 und der Dollar-Schwäche aufgelegt hatte. Im Zuge des Programms sollen 10.000 Stellen gestrichen und sechs europäische Werke verkauft werden.

EADS und Airbus betonten, der gescheiterte Verkauf in Frankreich bedeute „keine Änderung der Strategie der Werksveräußerungen“. Wie die deutschen Standorte sollen auch die französischen Werke jetzt in eine eigene Gesellschaft ausgegliedert und damit „auf eine Partnerschaft und eine spätere Veräußerung vorbereitet“ werden.

Die Verhandlungen über den Verkauf der Werke im britischen Filton und in Laupheim in Baden-Württemberg würden fortgesetzt – „mit der Aussicht, in den nächsten Wochen abgeschlossen zu werden“, wie Airbus und EADS erklärten. Allein für das Innenausstattungswerk Laupheim stehe man zurzeit mit vier potenziellen Käufern in Verhandlung.