Getrieben oder wohlgesinnt?

Jonathan Littells Roman „Die Wohlgesinnten“ wird seit seinem Erscheinen in Deutschland extrem kontrovers diskutiert. Die fiktive Biografie des SS-Offiziers Maximilian Aue beschreibt den Holocaust aus Sicht des Täters und vereint die Schilderung der realen Ereignisse und Agitatoren des Zweiten Weltkriegs mit einem klassisch-mythologischen Inzestdrama. Parallel zu enthusiastischen Lobeshymnen, die Littells Stil mit Tolstoi verglichen und von einem Jahrhundertwerk sprachen, entbrannte scharfe Kritik, die „Die Wohlgesinnten“ auf einen „pornografischen Müllhaufen“ reduzieren wollten. Grund genug, eine solche Polarisierung zu hinterfragen. Der französische Autor Jonathan Littell ist am heutigen Dienstag im Gespräch mit Historikern und Journalisten im Deutschen Historischen Museum. Die Diskussion wird auf Deutsch und Französisch geführt und simultan übersetzt. Unter den Linden 2, 19 Uhr. 8/5 Euro VB