hamburg heute
: Sturm und Drang!

In der Laeiszhalle spielt das Ensemble Resonanz auf der Klaviatur der Gefühle

Klingt ganz schön anstrengend: Einen „beständigen Wechsel der Leidenschaften“ solle der Musiker anregen. So forderte es Carl Philipp Emanuel Bach, ganz im Sinne der Epoche des „Sturm und Drang“, die die überkommene auf Vernunft und Konvention beruhende Ästhetik ihrer Zeit verwarf.

Das Ensemble Resonanz hat jetzt ein Programm zusammengestellt, das „Sturm und Drang“ nicht als Epochengriff nimmt, sondern als zeitloses Charakteristikum. So spielen die Musiker am Montag nicht nur Werke vom besagten Bach und Joseph Haydn, der zur nämlichen Zeit komponierte. Sie haben mit Dmitri Schostakowitsch auch einen Wiedergänger der Epoche aus dem 20. Jahrhundert mit ins Programm genommen. Und nach der Pause wird die Sinfonie f-Moll von Haydn mit einer Arbeit des zeitgenössischen Komponisten Henryk Miklaj Górecki ergänzt. Einen bewegten Abend lassen diese Stürmer und Dränger erwarten und Kompositionen, die das Kaleidoskop menschlicher Gefühle zu erkunden sich vorgenommen haben.

Das Ensemble Resonanz residiert seit 2002 an der Laeiszhalle und widmet sich dort einer dramaturgisch immer wieder raffinierten Vernetzung von Raritäten und Klassikern früherer Jahrhunderte mit der Avantgarde des 20. Jahrhunderts, Auftragsarbeiten oder Uraufführungen. MAP

20 Uhr, Laeiszhalle